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Vintage Kollektion Heuer Carrera
1958 – DIE VIERTE HEUER GENERATION

1958 – DIE VIERTE HEUER GENERATION

Jack Heuer, 29 Jahre alt und Vertreter der vierten Generation der Familienführung, trat 1958 in das Unternehmen ein und reiste in die USA, um den Marktanteil des Unternehmens zu erhöhen. 1961 wurde er Mehrheitseigentümer der Aktien.

Stoppuhren und Bordinstrumente

1958 – Fokus auf Stoppuhren und Bordinstrumente

Diese Jahre waren auch für den Produktkatalog des Unternehmens von großer Bedeutung. 1958 wurde das Sortiment der Bordinstrumente zur Verbesserung der Ablesbarkeit völlig neu gestaltet, wobei die Monte Carlo (mit ihrer einzigartigen springenden Stunde) die 20 Jahre alte Autavia Armaturenbrettuhr ablöste. 1960 wurde der Fokus auf die Ablesbarkeit auf das umfangreiche Stoppuhrensortiment des Unternehmens ausgeweitet. Während die meisten bestehenden Modelle ersetzt wurden, ehrte die elegante „Century“-Linie das 100-jährige Bestehen des Unternehmens.

NAMEN FÜR CHRONOGRAPHEN

1962 – NAMEN FÜR CHRONOGRAPHEN

Die tiefgreifendste Veränderung kam 1962, als Jack Heuer erkannte, dass das Unternehmen über die Neugestaltung der Bordinstrumente und Stoppuhren hinausgehen und sich auf das Herzstück des Firmenkatalogs konzentrieren musste: die Chronographen.

„An der Spitze des Unternehmens hatte ich das Gefühl, dass es gut wäre, unser Angebot an Chronographen zu überdenken. Ich begann 1962 mit der Autavia (die Autavia 12-Stunden-Stoppuhr hatten wir wegen der schlechten Ablesbarkeit des Zifferblatts vom Markt genommen), weil der Name nun frei war und dieses Modell bei seiner Einführung im Herbst 1962 sehr gut ankam. So beschlossen wir im Herbst 1962, eine neue Serie mit dem Namen Carrera zu starten, einem Namen, der mir einfach gefiel und den ich im Januar 1962 entdeckt hatte.“

Jack Heuer
Carrera Panamericana Race

DIE ROMANTIK DES MOTORRENNSPORTS

Bevor wir uns mit der Entwicklung der Carrera Chronographen befassen, konzentrieren wir uns auf den Namen „Carrera“. Im Januar 1962 nahm Jack Heuer am 12-Stunden-Rennen von Sebring in Florida teil, wobei Heuer die Zeitmessgeräte für die Rennleitung und einige Teams lieferte. Bei einem Gespräch in der Box erzählten die Eltern des Rodriguez-Bruders Jack Heuer von den legendären (und gefährlichen) Rennen, die in den frühen 1950ern quer durch Mexiko stattfanden und als „Carrera Panamericana Mexico“ bekannt waren. Ein knappes Jahr später, auf der Baseler Uhrenmesse 1963, stellte Heuer seinen ersten Carrera Chronographen vor.

Jack Heuer erinnert sich an den Moment, als er das Wort hörte, das das Sortiment von Heuer und TAG Heuer nachhaltig prägen sollte:

„In Sebring hörte ich zum ersten Mal das spanische Wort ‚Carrera‘. Ich mochte nicht nur seinen sexy Klang, sondern auch seine vielfältigen Bedeutungen, zu denen ‚Straße‘, ‚Rennen‘, ‚Strecke‘ und ‚Karriere‘ gehören – allesamt keine Unbekannten für Heuer! Als ich in die Schweiz zurückkehrte, ließ ich umgehend den Namen unter ‚Heuer Carrera‘ registrieren. Als Mehrheitsaktionär des Unternehmens – und mit der Zukunft des Unternehmens in meinen Händen – war ich verpflichtet, neue Produkte zu entwickeln. Deswegen beschloss ich, dass das nächste Produkt ‚Carrera‘ heißen würde.“

Jack Heuer
Der klassische Carrera Stil

Der klassische Carrera Stil

Die erste Generation der Carrera führte das Gehäuse ein, das von Uhrenliebhabern auf der ganzen Welt noch immer als klassischer Carrera Stil angesehen wird: ein 36-mm-Edelstahlgehäuse, das kräftige, kantige Bandanstöße mit einer Ästhetik, die in jeder Umgebung elegant wirkt, verbindet. Was die Carrera von anderen Uhren dieser Zeit unterscheidet, ist das klare Design des Zifferblatts. Durch den Verzicht auf überflüssige Details und das Aufdrucken der Raute für die Sekunden und die 1/5-Sekunde auf einer inneren Lünette (Spannring) wurde mehr Platz auf dem Zifferblatt geschaffen, sodass der Chronograph gut ablesbar ist.

MODERNES ERSCHEINUNGSBILD

Das Design des Zifferblatts wurde um versenkte Zähler ergänzt, die laut Heuer Katalog „eine revolutionäre, dreidimensionale Ablesbarkeit des Zifferblatts schaffen“. Das moderne Design war ein Bruch mit dem damaligen Stil und verlieh der Carrera ein modernes Aussehen. Die Krone und die Drücker waren für den Rennsport konzipiert und überdimensional, sodass sie auch mit Handschuhen bedient werden konnten, wenn der Fahrer oder Navigator mit hoher Geschwindigkeit unterwegs war.

Heuer Carrera Chronographen der 1960er

Carrera Chronographen der 1960er

Die Carrera Chronographen der 1960er waren entweder mit zwei Zählern (45 oder 30 Minuten) oder mit drei Zählern (12 Stunden) erhältlich. Der frühe Erfolg der Carrera führte zu weiteren Modellen. Der Heuer Chronograph mit drei Zählern und dreifachem Kalender, der den Wochentag und das Datum (Monat und Tag) anzeigte und seit den frühen 1940ern produziert wurde, wurde neu gestaltet und als „Carrera 12 Dato“ gelistet. Die neu gestaltete Carrera 45 Dato war der erste Chronograph von Heuer, der ein Fenster und eine rotierende Scheibe zur Anzeige des Datums verwendete.

Kontrastierende Zähler

Die letzten Carrera Chronographen mit Handaufzug aus den 1960ern fügten ein Designelement hinzu, das in den kommenden Jahrzehnten beibehalten werden sollte: kontrastierende Zähler. Die Carreras mit weißem Zifferblatt wurden mit schwarzen Zählern angeboten (mitunter als „Panda“-Stil bezeichnet), die Carreras mit schwarzem Zifferblatt mit weißen Zählern ausgestattet („umgekehrter Panda“).

1969 – erste automatische Chronographen

Im März 1969 stellte Heuer seine ersten automatischen Chronographen vor: die Autavia, die Carrera und die Monaco. Um das neue Chronomatic Werk (Calibre 11/Calibre 12) unterzubringen, wurde das Gehäuse der Carrera im C-förmigen Design neu gestaltet. Die ersten Modelle der automatischen Carrera umfassten Modelle aus Edelstahl mit silbernem Zifferblatt und schwarzen Zählern oder mit anthrazitfarbenem Zifferblatt und weißen Zählern sowie ein Modell aus 18 Karat Gold mit silbernem/weißem Zifferblatt.

Heuers Partnerschaft mit Ferrari

Die Partnerschaft begann 1971 und führte dazu, dass die Formel-1-Autos der Scuderia mit dem leicht erkennbaren Heuer „Wappen“ versehen wurden. Im Gegenzug stellte Heuer dem Ferrari-Team Zeitmessgeräte zur Verfügung. Außerdem erhielt jeder Ferrari-Fahrer eine Carrera aus 18 Karat Gold.

CALIBRE 15

1972 änderte Heuer das Uhrwerk Calibre 12, um erschwinglichere Chronographen anbieten zu können. Beim Uhrwerk Calibre 15 strich Heuer den Stundenzähler, fügte aber einen Zeiger für die laufenden Sekunden bei 10 Uhr hinzu, um den Zifferblättern eine Asymmetrie zu verleihen. Es gab zwei Modelle der Carrera mit dem Calibre 15: eines mit silbernem und eines mit dunkelblauem Zifferblatt. Beide Modelle waren mit kontrastierenden Zählern und einem „Rennstreifen“ in der Mitte des Zifferblatts versehen.

Champions der 1970er

Mitte der 1970er gab es im Heuer Angebot eine breite Palette von Carrera Chronographen, da die C-förmigen Gehäuse mit verschiedenen Valjoux Handaufzugswerken ausgestattet wurden. Parallel zu den Autavias gab es Handaufzugsmodelle der Carrera mit zwei Zählern, zwei Zählern mit Datum und drei Zählern. Carreras wurden sowohl mit Gehäuse aus 18 Karat Gold (Calibre 12) als auch mit goldbeschichtetem Gehäuse angeboten.

Ende 1970er wurde auch die Produktion der mechanischen Heuer Uhrwerke eingestellt. Sie fielen dem Preiskampf mit den Quarzwerken und den Wechselkursen zum Opfer, die den Verkauf von Schweizer Uhren auf den internationalen Märkten erschwerten. Heuer war ein früher Pionier bei den Quarzuhren und bot sowohl batteriebetriebene analoge Carreras als auch eine analog-digitale Carrera Twin-Time an.

TONNEAUFÖRMIGES GEHÄUSE

1974–1978

Nach den traditionellen runden Gehäusen der 1960er und den C-förmigen Gehäusen der frühen 1970er kam 1974 die dritte Gehäuseform für die Carreras auf den Markt, die von Sammlern als „Tonneau-Gehäuse“ bezeichnet wird. Es wurde entweder mit einem Calibre 12 oder einem Calibre 15 angeboten und war in den Versionen Blau, Gold und „Fume“ (Rauch) mit einem charakteristischen Zifferblatt mit Genfer Streifen ausgestattet. Eine schwarz beschichtete Version des Tonneau-Gehäuses kam 1977 auf den Markt, mit einem passenden schwarzen Zifferblatt und Armband. Die tonnenförmige Carrera ist eine deutliche Abkehr vom schlichten, eleganten Design der ursprünglichen Carrera, spiegelt aber den kühnen Stil der 1970er wider.

QUARZANTRIEB

1978–1981

Heuer war mit der Microsplit-Stoppuhr von 1975 und dem Chronosplit Chronographen von 1976 ein Pionier auf dem Gebiet der elektronischen Uhren. In den späten 1970ern brachte die Marke auch eine Reihe von Carreras mit Quarzantrieb auf den Markt. Während das Design dieser vierten Generation relativ konservativ war (es war von den C-förmigen Gehäusen der frühen 1970er inspiriert), war sie die erste Carrera, die eine konventionelle Drei-Zeiger-Uhr und kein Chronograph war. Heuer bot auch einen Quarzchronographen an, der eine Kombination aus analoger und digitaler Uhr war (traditionelle Zeiger für die Uhrzeit und eine digitale Anzeige für den Chronographen oder den Wecker).

Der Carrera mit Lemania Uhrwerk

Der Carrera mit Lemania Uhrwerk

Die 1980er waren eine turbulente Zeit für die gesamte Schweizer Uhrenindustrie. Und auch bei Heuer war dies nicht anders. Jack Heuer verkaufte das Unternehmen 1982 an ein Investorenkonsortium (zu dem auch Piaget und Nouvelle Lemania gehörten) und beendete damit die direkte Eigentümerschaft seiner Familie an Heuer. 1985 verkauften Piaget/Nouvelle Lemania Heuer an ein von Akram Ojjeh geführtes Investmenthaus namens Techniques d’Avant Garde („TAG“), was zur Gründung von TAG Heuer führte. Ojjeh gründete TAG, um in Hochtechnologiebranchen wie die Luftfahrt und die Formel 1 zu investieren. TAG besaß 50 % des McLaren-Formel-1-Teams und finanzierte die von Porsche entwickelten TAG-Turbo-Motoren für die Weltmeisterschaft Mitte der 1980er.

Mit dem Besitz des Konsortiums, das mit Lemania verbunden war, entstand ein neues Werk für die Carrera, das Lemania 5100. Die von dem Lemania angetriebene Carrera war in zwei Versionen erhältlich. Das Modell aus Edelstahl hatte einen Sonnenstrahleneffekt, der von den Carreras in Tonneau-Form der 1970er inspiriert war, und ein flaches schwarzes Zifferblatt mit Leuchtstoffstreifen und leuchtend orangefarbenen Details. Die Carrera mit Lemania Uhrwerk stand auch mit einem schwarz beschichteten Gehäuse zur Verfügung.